Susanne Barden 05 - Jung verheiratet by Helen D. Boylston

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet by Helen D. Boylston

Autor:Helen D. Boylston [Boylston, Helen D.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman


Pläne und Sorgen

Anfang März besprach Susy ihren Plan, die Aufgaben der Schwesternschule zu erweitern, mit Martha Todd. Bisher hatte die Springda- ler Gemeindeschwester nur in loser Verbindung mit dem Krankenhaus gestanden. Susy schlug nun vor, daß die neue Schwester, die das Landleben kannte, zukünftig eng mit dem Krankenhaus und der Schwesternschule zusammenarbeiten sollte. Während ihres ersten Lehrjahres sollten die Schülerinnen neben ihrem regulären Dienst in

Begleitung der Schwester Patienten besuchen, die aus dem Krankenhaus entlassen waren und in den Abteilungen gelegen hatten, in denen die Mädchen gerade arbeiteten. Auch wollte Susy den Staatlichen Gesundheitsdienst um die Erlaubnis bitten, daß sie in der Springdaler Schule bei der Untersuchung von Kindern helfen und an Besprechungen mit den Eltern teilnehmen durften. Natürlich sollten sie keine Bezahlung dafür erhalten.

»Aber mein Hauptziel ist es, meine Schule zu einer Ausbildungsanstalt für ländliche Fürsorgeschwestern zu machen«, sagte Susy. »Ich möchte vorzugsweise solche Mädchen als Schülerinnen aufnehmen, die an dieser Arbeit interessiert sind.«

»Das ist eine wunderbare Idee!« rief Martha begeistert. »Wir brauchen hier auf dem Lande dringend gut ausgebildete Fürsorgeschwestern. Ich werde mit dem Komitee über Ihren Plan sprechen. Mit dem Staatlichen Gesundheitsdienst verhandeln Sie wohl lieber selber.«

»Ja, das will ich tun. Außerdem habe ich mir noch etwas anderes überlegt. Die Schülerinnen müßten zusätzlich vier Monate in der Stadt arbeiten - bei einem Institut für öffentliche Gesundheitspflege, wie es die Henry-Street-Stiftung in New York ist. Allerdings würde das Krankenhaus für diese Kosten aufkommen müssen.«

»Nun, das wäre weiter kein Problem. Aber warum wollen Sie die Mädchen noch in die Stadt schicken?«

»Weil sie sich nicht zu sehr auf einen Zweig spezialisieren sollen. Ihr Gesichtskreis soll sich erweitern. Außerdem brauchen sie Kontakt mit anderen Krankenhäusern und Organisationen, damit sie es später leichter haben, eine Anstellung zu bekommen. Schließlich können nicht alle in New Hampshire arbeiten.«

»Das stimmt. Sie denken wirklich an alles.«

»Ich hab’ mir jedenfalls Mühe gegeben, alles zu bedenken.« Susy fragte sich, ob Fräulein Page, Fräulein Atkon oder Mary nicht viel bessere Vorschläge haben würden. Aber nein, das hatten sie nicht! Als Susy ihnen ihre Pläne vortrug, stimmten sie ihnen einmütig zu. Susy faßte wieder mehr Vertrauen zu sich selber. Offenbar war sie doch nicht nur eine Strohpuppe als Schulleiterin, sondern tat wirklich etwas, um die Schule zu fördern.

Unverzüglich begann sie, mit der Henry-Street-Stiftung zu verhandeln. Martha besprach unterdessen die geplanten Neuerungen mit dem Krankenhausausschuß, und bald konnte Susy die Schülerinnen über die Erweiterung des Lehrplans informieren.

»Ich hoffe, daß Ihnen die Arbeit Freude machen wird«, sagte sie abschließend. »Im Sommer werden Sie die Gemeindeschwester auf ihren Runden begleiten. Im nächsten Jahr können Sie dann schon selbständiger arbeiten. Und in Ihrem Seniorenjahr werden Sie einen viermonatigen Kursus bei der Henry-Street-Stiftung in New York machen.«

Die Mädchen waren sehr interessiert und besonders begeistert, daß sie ein paar Monate nach New York kommen würden.

Unterdessen war es April geworden. In den Bergen gab es immer noch Schnee, und auf den Höhen würde er auch noch lange liegenbleiben. Aber das Eis des Flusses begann schon zu brechen, und die Erlen am Ufer streckten weiche Kätzchen heraus. Bald lag ein grünlich-rötlicher Schimmer über den Sträuchern neben den Straßen.



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